Die Antiquiertheit des Menschen

Eine Puppenshow nach Günther Anders
von und mit Suse Wächter

Uraufführung 18/12/2015

MalerSaal

Dauer: Eine Stunde, 30 Minuten, keine Pause

Unter dem verheerenden Eindruck der ersten Atombombenabwürfe veröffentlichte Günther Anders 1956 »Die Antiquiertheit des Menschen«. Inzwischen gehört das Buch zu den Klassikern der Kultur- und Technologiekritik. Anders‘ These ist, dass wir Menschen der – nicht selten mörderischen – Perfektion unserer eigenen Produkte nicht gewachsen sind. Dass wir also in der Lage sind, sehr viel mehr technisch herzustellen, als wir uns an Risiken und Nebenwirkungen überhaupt vorstellen können. Dass wir uns existenziell damit überfordern, dass unsere technischen Fähigkeiten keinerlei moralische Grenze kennen. Menschliche Moral, menschliche Fantasie, menschliche Arbeit, menschliches Sterben, so Anders, all dies sei angesichts einer immer vollkommeneren und immer vernetzteren technischen Umwelt absolut obsolet.

Mehr als ein halbes Jahrhundert nach Erscheinen des Buches wagt die Regisseurin und Puppenspielerin Suse Wächter eine Revision dieser Thesen. Ist der Mensch tatsächlich antiquiert? Wenn ja, warum lebt er immer noch? Warum tritt er nicht freiwillig ab? Oder handelt es sich bei uns möglicherweise gar nicht mehr um Menschen im engeren Sinn? Und wenn nicht, um was dann?

Fotos © Maurice Kohl

Mit: Sachiko Hara, Aljoscha Stadelmann, Suse Wächter und Kinderchor Die Alsterspatzen

Regie und Puppen: Suse Wächter Bühne und Kostüme: Janina Audick Video: Sacha Benedetti Musik: Christoph Clöser Licht: Björn Salzer Dramaturgie: Christian Tschirner

Pressestimmen

Hamburger Abendblatt

„Die stärksten Momente hat die Aufführung, wenn Suse Wächter ihre Puppen ins Spiel bringt. (…) Wächter, eine Koryphäe für erwachsenes Puppentheater, lässt Karl Marx, Charles Darwin, Sigmund Freud sowie das Skelett einer Frau aus dem 19. Jahrhundert als Gliederwesen auftreten.“

Die Welt

„Den Puppen gehört der Abend. Sie scherzen, spotten, schimpfen, lamentieren und philosophieren. Sie haben Macken und Schrullen, sind zerbrechlich und tragisch und verblüffend menschlich. (…) Wenn die Schauspieler Sachiko Hara und Aljoscha Stadelmann auf die Puppen treffen, wird das Spiel der leblosen Figuren noch lebendiger.“

Deutschlandradio Kultur

„Eine beeindruckende Bilder und Klang-Collage.“

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