Warten auf die Barbaren

von J. M. Coetzee
Theaterfassung von Maja Kleczewska und Lukasz Chotkowski

Premiere 22/01/2016

MalerSaal

Dauer: Eine Stunde, 45 Minuten, keine Pause

Coetzees Roman spielt an der Grenze der selbsternannten Zivilisation. Draußen leben Nomaden und Fischer, die „Barbaren“. Der altgediente Magistrat des Grenzortes sucht den Ausgleich mit den Fremden und ein behagliches Leben am Rande des Reiches. Doch aus der Hauptstadt kommen die Sonderbeauftragten der Staatspolizei und suchen nach Spuren der Verschwörung. Gefangene werden gemacht, es wird gefoltert und in den Krieg gezogen.

Was Coetzee in einer kafkaesken Fantasiewelt spielen lässt, liest sich mehr als dreißig Jahre nach dem Erscheinen des Romans als eine Vorwegnahme der traumatischen Ereignisse, die seit „9/11“ die politischen Verhältnisse bestimmen. Nach »Der Sturm« zeigt die polnische Regisseurin Maja Kleczewska mit »Warten auf die Barbaren« ihre zweite Regiearbeit am Deutschen SchauSpielHaus Hamburg.

Fotos © Thomas Aurin


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Pressestimmen

Hamburger Abendblatt

"Kleczewskas Inszenierung ist eine Zumutung im positiven Sinn. Sie zwingt das Publikum hinzusehen und hinzuhören und konfrontiert es mit der schlimmsten Form der Unterwerfung. In unserem Rechtssystem ist Folter abgeschafft, in vielen Teilen der Welt existiert sie weiter, nicht zuletzt bei den Geheimdiensten der USA. (…) Jeder der fünf Schauspieler ist grandios, vor allem Markus John und Sachiko Hara gehen an schauspielerische Grenzen: Michael Webers Conference mit dem Slogan ‚Folter für eine bessere Welt’ ist von so grenzenlosem Zynismus, dass man als Betrachter erstarrt - und am liebsten einen Schnaps kippen möchte, als das Spiel nach eindreiviertel Stunden vorbei ist."

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