Welt-Klimakonferenz
Ein Projekt von Rimini Protokoll
Uraufführung 21/11/2014
Deutsches Schauspielhaus
Dauer: Drei Stunden mit kurzen Pausen
Vom 30. November bis zum 11. Dezember 2015 wird in Paris die 21. Weltklimakonferenz, die COP 21, stattfinden. Experten und Politiker sind sich einig: dies muss die entscheidende Konferenz werden, es ist die letzte Möglichkeit, dass sich die Weltgemeinschaft auf verbindliche Lösungsansätze verständigt, um die Erwärmung der Erde in den nächsten Jahrzehnten im viel besprochenen 2-Grad-Limit zu halten.
Die jährlich stattfindenden Klimakonferenzen - „Conferences of the Parties“ (COP) - sind politische und mediale Großereignisse mit einer eigenen Struktur und Dramaturgie. Es wird um Zahlen und Formulierungen gerungen, Allianzen werden geschmiedet, Aktionspläne in Gang gesetzt - und vieles wird in kleinen Gruppen neben dem Hauptplenum verhandelt.
Was im Original in drei Wochen abläuft, hat das Künstlerkollektiv Rimini Protokoll zu einer dreistündigen, modellhaften Simulation zusammengefasst. Die Zuschauer nehmen dabei die Position der Delegierten ein, sie treffen sich zum Plenum im großen Saal des SchauSpielHauses, gehen in kleineren Gruppen durch das gesamte Theater zu länder- und themenspezifischen Meetings. Geführt werden sie dabei von achtzehn Experten aus der Klimaforschung (u.a. vom Max-Planck-Institut in Hamburg), aus der Politik und von gesellschaftlichen Organisationen, die Hintergründe und Fakten zum Ringen um eine internationale Klimapolitik präsentieren. Wie kommt es zu den Resolutionen bei einer Klimakonferenz? Wie verlaufen die Abstimmungen, und wie treffen die 196 Delegationen einstimmige Entscheidungen? Wie werden einzelne Länder gezielt überhört? Welche Delegationen sind die Blockierer - die Dinosaurier des Tages?
Bei der »Welt-Klimakonferenz« im SchauSpielHaus bekommen die Zuschauer nicht nur die wichtigsten Fakten von Experten präsentiert, sie können vor allem die Konflikte, den Diskurs der widerstreitenden Meinungen und Interessen hautnah erleben. Jede Vorstellung wird an die aktuelle Situation der Verhandlungen zwischen und während der Klimakonferenzen angepasst, so dass an jedem Abend immer auf dem neuesten Stand der Entwicklungen diskutiert und verhandelt wird.
Wir gratulieren dem Klimaforscher Mojib Latif zur Auszeichnung mit dem renommierten Deutschen Umweltpreis 2015. Mojib Latif ist als einer der 18 Experten der „Welt-Klimakonferenz“ auch regelmäßig im Schauspielhaus zu sehen.
Fotos © Fotografieklasse der Kunstschule Wandsbek und Benno Tobler
In Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Meteorologie – Germanwatch – Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung – Alfred-Wegener-Institut u.a.
Ein Projekt von: Rimini Protokoll Regie: Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel Bühne: Dominic Huber Wissenschaftliche Beratung: Florian Rauser Video: Hanna Linn Wiegel, Marcel Didolff Grafik: Julian Regenstein, Sabine Timmann Licht: Holger Stellwag Dramaturgie: Jörg Bochow, Imanuel Schipper
Gefördert durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung aus Erträgen der Lotterie »BINGO! Die Umweltlotterie«.
Mit freundlicher Unterstützung des Ökostromanbieters Greenpeace Energy und [klimaretter.info.]http://www.klimaretter.info/



Pressestimmen
Hamburger Abendblatt
„Mit einer logistischen Meisterleistung hat das Theaterkollektiv Rimini Protokoll am Schauspielhaus eine weltbewegend wichtige Materie sinnlich, leicht fassbar und geradezu unterhaltsam vermittelt. Diese Uraufführung war nicht nur eine organisatorische, sondern auch didaktisch anspruchsvolle ‚Lernveranstaltung‘ mit echten, hochkarätigen Wissenschaftlern.“
Deutschlandradio Kultur
„Der Perspektivwechsel, er ist die vielleicht wichtigste Erfahrung der neuen Rimini-Protokoll-Performance. Wer sich einmal einen Abend wie ein Delegierter gefühlt hat, wird die echten Klima-Verhandlungen künftig mit ganz anderen Augen sehen.“
Spiegel online
„Das ist der geniale Trick vom Trio Rimini Protokoll, die ausgewählten Parts der Realität so stark für sich selber sprechen zu lassen, dass sie im scheinbar künstlichen Theaterrahmen plötzlich scharf konturiert und sinnlich erfahrbar werden.“