Rainer Gratzke oder Das rote Auto
von Jens Rachut
Uraufführung 15/12/2018
MalerSaal
Dauer: ca. eine Stunde. Keine Pause.
- Die Inszenierung vorgestellt in unserem Theater-Podcast:Im Interview mit der Autorin Elisabeth Burchhardt: Dramaturg Bastian Lomsché und Schauspieler Josef Ostendorf.
Rainer Gratzke hat sich als Proband für Kosmetika, Pillen, Pasten, Salben und andere Mittelchen über Wasser gehalten. Mit Folgen. Er ist todkrank, unheilbar vollgestopft mit Metastasen und mit Medizin, die es nicht geschafft hat, sie zu vernichten; vollgestopft mit dem Gegenteil einer Aussicht, außer der auf einen Verladebahnhof. Tausende Neuwagen auf Güterwaggons, mehr bekommt er durch die Fenster seines Zimmers von der Welt nicht mehr zu sehen. Er hat sich in ein Sterbehospiz begeben, eine dubiose Einrichtung in einem Bunker, betreut von seltsamem Personal. Gerade hat er seinen letzten, tödlichen Cocktail geschluckt. Eine knappe Stunde bleibt ihm noch, sagt die Schwester, so wie dem ganzen Hospiz nur mehr eine Stunde bleibt. „Dann kommen die Schrapper und reißen das hier weg.Der letzte Erlöste. Gratuliere, Herr Gratzke! Also, der Letzte macht das Licht aus und auch die ganzen Dimmer.“
Jens Rachut, Sänger verschiedener Punkbands wie »Dackelblut«, »Oma Hans«, »Alte Sau« und aktuell »Maulgruppe«, Texter, Autor, Darsteller und Regisseur hat einen obskuren Trip durch die letzte Stunde eines Sterbehilfe-Patienten komponiert.
Fotos: Sinje Hasheider
Regie: Jens Rachut Bühne: Raoul Doré Kostüme: Lena Schön, Helen Stein Video: Meika Dresenkamp Musik: Jonas Landerschier Licht: Björn Salzer Dramaturgie: Bastian Lomsché
Pressestimmen
Hamburger Abendblatt
"Überraschend virtuos: Ein Punk macht Theater à la Beckett. ... Rachut kann sich natürlich auf ein ausgesuchtes Ensemble verlassen. Schauspielstars wie Ostendorf und Winter veredeln ohnehin jedes Stück. Hier sind sie aber in ihrem Element: als virtuose Schrägspieler, denen der kaputte Humor der Vorlage wie auf den Leib geschrieben ist."