Die Tochter des Ganovenkönigs 10+
„Jahrelang habe ich alle Freveltaten meiner Eltern mit dem Mantel der Liebe zugedeckt. Aber jetzt kann ich ihr schändliches Treiben nicht länger ignorieren. Deshalb habe ich die dezidierte Absicht, mich von ihnen zu trennen.“
Auf einem Schloss aufzuwachsen klingt nach dem Traum vieler Kinder. Doch Julchens Leben als Tochter eines Königspaars ist alles andere als glamourös: Ihre Eltern fluchen und schimpfen ununterbrochen und interessieren sich kein bisschen für ihr Kind. Julchen stellt sich daher die radikale Frage: „Was ist schlimmer: schlechte Eltern? Oder überhaupt keine Eltern?“
Der niederländische Autor und Theatermacher Ad de Bont erhielt gemeinsam mit seiner Übersetzerin Barbara Buri 1998 den Deutschen Kindertheaterpreis für sein Stück – das formal sowohl Elemente eines Märchens als auch einer Farce vereint –, in dem ein eloquentes Mädchen die bestehenden Verhältnisse in Frage stellt, Gerechtigkeit und moralisches Handeln einfordert, obwohl die Welt, in der es aufwächst, von Gier, Korruption und Herzlosigkeit geprägt ist.