KLIMAX 14+
Ich bin 8 Jahre alt und werde im Urlaub von einer Flutwelle mitgerissen. Ich bin 11 Jahre alt und erlebe zum ersten Mal ein Erdbeben. Ich bin 13 Jahre alt und gehe auf eine Demo dieser neuen und unbekannten Gruppierung. Sie nennen sich „Fridays for Future“. Ich bin 14 Jahre alt und werde von genervten Autofahrer*innen angeschrien, weil ich mit meinem Fahrrad die Autobahn blockiere. Ich bin 16 Jahre alt und ich kann in den Sommerferien mein Zimmer nicht verlassen, weil es draußen zu heiß ist. Ich bin 17 Jahre alt und ich werde am Dammtor von einem heftigen Regenschauer überrascht. Morgen werde ich mit den Proben für ein Theaterprojekt beginnen. Ich bin 18 Jahre alt und sehe auf dem Instagram-Kanal der Tagesschau, dass das Meer brennt. Ich bin nicht besonders beeindruckt. Ich bin 34 Jahre alt und entscheide mich dagegen, Kinder in diese Welt zu setzen. Sie scheint einfach nicht mehr lebenswert. Ich bin 50 Jahre alt und versuche mich daran zu erinnern, wann ich das letzte Mal Schnee gesehen habe. Es müssen mehrere Jahrzehnte sein. Ich bin 81 Jahre alt und spare mein ganzes Geld für ein One-Way-Ticket zum Mond. Ich möchte den Anderen folgen. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit.
Zehn junge Menschen sprechen über das Aufwachsen in der Klimakrise und porträtieren eine Welt, die seit ihrer Geburt zu sterben scheint. Aus einem emotionalen Chaos voller Wut, Angst und Resignation heraus, entwerfen sie Bilder ihrer Vergangenheit, Gegenwart und von dem, was sowas wie eine Zukunft sein könnte. Sie stehen auf der Bühne und stellen fest: Die Zeit läuft und der Druck steigt. Wir sind am Klimax angelangt.