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Anybody Home (14+)

von Stanislava Jević und Klaus Schumacher
Regie: Klaus Schumacher
Uraufführung am 20/09/2025
Große Bühne Wiesendamm
1 Stunde
30 Minuten
Keine Pause
Anastasia Lara Heller steht auf einem Gerüst, an dem sie sich mit einer Hand festhält. Sie sieht in die Ferne. Hinter ihr ein offenes Dachgeschoss mit gemalten Bildern und ein Kleid, hängend an roten Bändern.
Victoria Kraft und Parsa Yaghoubi Pour bewegen sich lachend durch das Bühnenbild. Im Vordergrund ein grünliches Samtsofa mit Kissen und ein Couchtisch.
Hermann Book und Christine Ochsenhofer stehen nebeneinander vor einer steinernen Treppe und sehen sich an. Hermann hat die Hände in die Hüften gestemmt. Im Hintergrund steht Silvio Kretschmer, der die beiden beobachtet.
Silvio Kretschmer hockt in einer Steinnische. Im Vordergrund Kissen, ein Couchtisch und eine steinerne Treppe im Hintergrund.
Nahaufnahme des Ensembles. Silvio Kretschmer und Parsa Yaghoubi Pour heben ihre Hände und führen Zeigefinger und Daumen zusammen.
Parsa Yaghoubi Pour steht auf einem Steinvorsprung mit ausgebreiteten Armen und Beinen. Viktoria Kraft lehnt sich über die Steintreppe, um ihn sehen zu können. Beide lachen.
Anastasia Lara Heller steht in einem langen schwarzen Kleid vor einer dunklen, beschädigten Hausfassade.
Victoria Kraft liegt auf einem grünlichen Samtsofa in Parsa Yaghoubi Pours Arm. Beide blicken nach oben. Im Hintergrund eine steinerne Treppe.
Silvio Kretschmer und Victoria Kraft sitzen auf dem Absatz einer steinernen Treppe. Sie hält ein aufgeklapptes Buch in den Händen, das ihr Gesicht beleuchtet. Silvio sitzt mit dem Rücken zu ihr.
Das Ensemble steht verteilt im Bühnenbild. Hermann Book steht erhöht auf einer steinernen Treppe. Er und Victoria Kraft sehen sich an. Die anderen blicken in ihre Richtung.
Anastasia Lara Heller trägt ein weißes Tank-Top und hat eine VR-Brille auf dem Kopf. Ihre Arme sind angewinkelt, die Finger berühren ihr Gesicht. Sie sieht in die Ferne, ihr Mund ist geöffnet.
Parsa Yaghoubi Pour und Victoria Kraft sitzen eng beieinander auf einem grünlichen Samtsofa und schauen in ein offenes Buch. Etwas entfernt sitzt Silvio Kretschmer mit dem Rücken zu ihnen. Dazwischen Kissen und eine Sitzbank.
Das Ensemble steht verteilt im Bühnenbild. Alle sehen Silvio Kretschmer an, der einen Federball-Schläger in der Hand hält. Anastasia Lara Heller steht eine Etage über ihnen in einem schwarzen Kleid und mit blonder Perücke. Man sieht Luftballons, Girlanden und einen gedeckten Tisch.
Das Bühnenbild ist verlassen und Gegenstände liegen auf dem Boden. Anastasia Lara Heller steht abseits in einem schwarzen Kleid und blickt auf die Unordnung.
Das Ensemble steht verteilt im Bühnenbild. Alle blicken in die Ferne. Man sieht das Haus und eine Person an einem Schlagzeug im Hintergrund.
Silvio Kretschmer steht hinter Anastasia Lara Heller und schaut sie an. Sie hat den Mund weit geöffnet und ihre Hände vor dem Gesicht. Ihre Augen sind weit aufgerissen und ihre Augenbrauen zusammengezogen. Im Hintergrund eine Person am Schlagzeug
Das Ensemble steht verteilt im Bühnenbild. Hermann Book geht mit Heliumluftballons der Zahlen 2 und 5 vorbei, auf die die anderen lachend aufschauen. Parsa Yaghoubi Pour und Anastasia Lara Heller stehen eng beieinander im Hintergrund.
Nahaufnahme vom Ensemble. Parsa Yaghoubi Pour und Christine Ochsenhofer lächeln in ein Smartphone. Die anderen lächeln sich im Hintergrund an und stehen dabei nah beieinander.

Alma weiß nicht, wie das alles angefangen hat. Der Zerfall ihrer Familie. Eben waren sie noch kleine Kinder, die glücklich in die Grundschule hüpften. Aber irgendwann fing alles an, sich zu verändern. Wie Billardkugeln in einer zu großen, sich permanent ausdehnenden Spiralgalaxie, verloren sie sich im unendlichen Raum und erreichten sich nicht mehr. Die Algorithmen hatten unmerklich Besitz von ihnen ergriffen und sie gingen sich verloren. Wie ihr Haus Feuer gefangen hat? Sie weiß es nicht genau. Es war ein sehr heißer Sommer, als ihre Zwillingsschwester Seraphin und sie 18 Jahre alt wurden ...

„Anybody Home“ entwirft das eindringliche Porträt einer auseinanderdriftenden Familie im Strudel der Gegenwart. Stanislava Jević und Klaus Schumacher zeichnen Figuren, die stellvertretend für die Zuschauenden die Widersprüche und Spannungen einer durch soziale Medien und das Internet überforderten Gesellschaft erleben. Aller Überforderung zum Trotz ringen die Familienmitglieder umeinander, um ihre Verbundenheit und darum, der scheinbaren Sinnlosigkeit einer taumelnden Welt einen Sinn entgegenzusetzen.

Katrin Plötzky erschafft für diese Uraufführung eine Bühne, die zum Sinnbild des brüchigen Zuhauses wird: ein sich drehendes, zweistöckiges, halb abgebranntes Haus, das in der dynamischen Regie von Klaus Schumacher und begleitet von Live-Musiker Jan S. Beyer zu einem schmerzlichen und zugleich utopischen Schauplatz unserer Gegenwart wird.

Extras zur Inszenierung

Recherche-Tipps

Empfehlung von Filmen, Texten und Podcasts, die die Inszenierung “Anybody Home” auf spannende Art und Weise kontextualisieren

Das Ensemble steht verteilt im Bühnenbild. Alle blicken in die Ferne. Man sieht das Haus und eine Person an einem Schlagzeug im Hintergrund.
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Pressestimmen

Hamburger Abendblatt

„Gekonnt greift das Stück mehrere Ebenen des modernen Familienkosmos auf: Fluch und Segen der sozialen Medien, der bei Jugendlichen in die Selbstzerstörung führen kann, wenn man die Kommunikation verliert. Die Überforderung, wenn Kinder für Geschwister abwesende Eltern ersetzen müssen. […] Das gesamte Ensemble spielt grandios auf, offenbart tiefe Facetten des Schmerzes der Figuren. Unerbittlich bedient der Live-Musikwer Jan S. Beyer dazu Elektronik und dramatisches Schlagwerk. Was das Stück zum Glück aber am Ende unter anderem offenbart: Es gibt auch für diese Familie Auswege, Überwindung und die Chance auf einen neuen Zusammenhalt.“ (Annette Stiekele)

Die deutsche Bühne

„Die beiden Neuzugänge im Ensemble, Victoria Kraft und Silvio Kretschmer, verbinden sich mit den vier anderen Mitgliedern zu einem organisch spielenden Team. Im gemeinsamen Gesang finden sich alle zu Gänsehaut-Momenten zusammen. Standing Ovations gab’s für das 90-minütige, aufwühlende, kurzweilige Stück, das Jugendliche ab 14 Jahre abholt. Ein gelungener Auftakt zur Jubiläumssaison 20 Jahre Junges Schauspielhaus Hamburg.“ (Dagmar Ellen Fischer)

NDR 90,3

„„Anybody Home“ ist fünf Jahre nach dem Beginn von Corona ein längst überfälliges Stück für und über Kinder und Jugendliche und Familien nach der Pandemie. Die Einsamkeit, Isolation und ihre Not, die bis heute nicht aufgearbeitet wurde, beeindruckt das Publikum zu tiefst.“

„Stanislava Jević und Klaus Schumacher ist mit „Anybody Home“ ein eindringliches Portrait einer Familie gelungen, die durch die Digitalisierung, Social Media und die vielen aktuellen Krisen den Kontakt zueinander verloren hat. […] Dieser Theaterabend mit einem so wachen und starkem Ensemble erinnert uns alle daran, dass wir Kinder und Jugendliche in ihrer Isolation und Überforderung ernster nehmen sollten.“ (Antonia Reiff)