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Demian 14+

von Hermann Hesse
Regie: Moritz Franz Beichl
Premiere am / 06/12/2017
Große Probebühne
1 Stunde
30 Minuten
14+
Demain
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„Meine Geschichte ist die eines Menschen – nicht eines erfundenen, eines möglichen, eines idealen oder sonstwie nicht vorhandenen, sondern eines wirklichen, einmaligen, lebenden Menschen.“ Dieser einmalige Mensch heißt Emil Sinclair und beginnt seine Erinnerung mit dem Moment, in dem ihm aufgeht, dass die Welt aus zwei Welten besteht: einer heilen, milden und hellen und einer dunklen, die das Verbotene und Gewaltsame beheimatet. Emil, dessen Zuhause die dunkle Seite nicht zu kennen scheint, ist fasziniert von dieser Entdeckung. In Person des Straßenjungen Kromer verfällt er ihr und wird, naiv und unerfahren, auch gleich zu deren Opfer, wäre da nicht Max Demian, der ihn aus Kromers Griff befreit. Demian ist anders als alle, denen Sinclair bisher begegnete. Die beiden verbindet ein geheimes Band, ein Mal, das nur für diejenigen zu erkennen ist, die es tragen. Demian kennt die dunkle und helle Welt und öffnet Sinclairs Blick dafür, dass keine davon zu bevorzugen sei. Er spricht vom freien Willen, davon, dass jeder entscheiden könne, was erlaubt und was verboten sei, davon, dass sich die Zeiten ändern und damit die Regeln. Folgerichtig sei das Absolute nur in sich selbst zu finden. Demian ist Emil einen Schritt voraus. Er scheint dessen Dilemma zu kennen, seine erwachende Sexualität, seinen Hang zur Mystik, seine Unzufriedenheit mit der Konformität des bürgerlichen Daseins, doch scheint er es auch schon gleichsam überwunden zu haben. Vor dem Hintergrund des untergehenden Europas trennen und vereinen sich ihre Wege.

Hermann Hesse veröffentlicht „Demian“ kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges. Europa ist untergegangen und mit ihm sein Moral- und Wertekonzept. Eine neue Welt könnte entstehen. Doch wer steht bereit? Hesse zeichnet Sinclairs Weg der Individuation nach. Was macht uns zur Person? Wie biegsam und verführbar sind wir? Gibt es eine mystische Dimension, die uns bestimmt? Wie bereit sind wir, uns in eine Gesellschaft einzupassen und den Weg zu uns gar nicht erst zu versuchen? Und wenn wir versuchen ihn zu gehen, wohin führt er uns eigentlich? Er stellt sich den Fragen des Erwachsenwerdens und des Kampfes ein Mensch zu sein.

"Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muss eine Welt zerstören."

Pressestimmen:

Hamburger Abendblatt

„[…] Ein erstaunliches Theaterwunder […]. Mit viel Fantasie, Genauigkeit und Mut zeigt Beichl die Mechanismen auf, die notwendigen Abschiede und den Verlust, die Entdeckungen und die neu gefundene Lebensfreude, die mit dem Finden der eigenen Identitäten einhergehen. Ein starkes Stück Jugend.“

Die Welt

„Gabriel Kähler als Sinclair und Sergej Gößner als Demian bilden ein aufregendes Paar. Katherina Sattler als Frau Eva setzt mit ihrer kraftvollen Stimme zusätzlich musikalische Akzente. Moritz Beichl ist eine atmosphärisch dichte Inszenierung gelungen, die Freuden und Qualen des Erwachsenwerdens sinnlich erfahrbar macht.“

Hamburger Morgenpost

„Die 90 Minuten im Malersaal sind intensiv gespielt, emotionsgeladen und abwechslungsreich.“