Hitze (14+)
Es sind die letzten Tage eines Sommerurlaubs, der den siebzehnjährigen Léonard viel Kraft gekostet hat: Während seine Eltern Jahrhunderthitze, Ausflüge und Karaoke in vollen Zügen genießen, schlägt Léo die Zeit mit Streifzügen über den riesigen Campingplatz an der französischen Atlantikküste tot. Er zwingt sich, zu den Partys der anderen Jugendlichen am Strand zu gehen und beobachtet, wie sie sich zu trashiger Musik betrinken und versuchen, einander näher zu kommen. Alle scheinen darauf zu warten, dass etwas passiert – und mit etwas meinen sie: Sex. Sein einziger Kumpel Louis arbeitet verzweifelt daran, bei irgendeinem Mädchen zu landen und setzt seine letzten Hoffnungen auf Tinder. Bei Léo löst die Nähe der halbnackten schwitzenden Körper, die klebrige Sonnencreme auf der Haut und die brütende Hitze nur Abscheu und ein großes Gefühl von Fremdheit aus. Als Beobachter bleibt er in allem außen vor.
Bis er nachts auf einem Spielplatz unerwartet Zeuge eines Ereignisses wird, das ihn aus seiner Passivität rüttelt. Plötzlich wird er Teil der Campingplatzwelt, plötzlich keimt sogar die Möglichkeit einer Annäherung mit Luce auf, die er aus sicherer Distanz die letzten Wochen beobachtet hat. Aber seit der Nacht auf dem Spielplatz trägt Léo auch die größte Schuld seines Lebens: „Oscar ist tot, weil ich ihm beim Sterben zugesehen habe.“ Mit diesem Geständnis beginnt Léos Erzählung der letzten Sommertage, nach denen nichts mehr sein wird, wie es war.
Mathias Spaan adaptiert Victor Jestins vielbeachteten Roman, der 2020 in deutscher Übersetzung erschien, am Jungen SchauSpielHaus zum ersten Mal für das Theater.
Empfohlen für die Klassenstufen 9-13
Hinweis:
Wir möchten darauf hinweisen, dass in „Hitze“ sexuelle Übergriffigkeit, Suizid und unterlassene Hilfeleistung thematisiert werden.